Essen im Überfluss

Mello

Die Menge und Auswahl an Essen, welche uns jederzeit zur Verfügung steht, ist überbordend. Erst recht in einem All Inclusive Hotel, aber auch im Alltag.

Im All Inclusive Setting, wie kürzlich während unseres Kreta-Trainingscamps im Robinson Club Ierapetra, gibt es zwar den Vorteil, dass auch Kalorienarmes und sehr Mikronährstoff- sowie Ballaststoffreiches „ready to eat“ angeboten wird, allerdings ist es hier besonders verführerisch am Buffet statdessen Ultra-Prozessiertes und Kaloriendichtes auf den Teller zu laden.

Essen am Buffet will gelernt sein. Hier ein paar simple Tipps dazu:

  1. Ein kalorienfreies oder -armes Getränk wählen (am besten Wasser)
  2. Zu kleinem Geschirr greifen.
  3. Alle Auslagen sichten und entscheiden, was man am liebsten essen würde.
  4. Sich zunächst etwas Frisches (am besten Salat) auftun.
  5. Dann eine kleine Porbon des präferierten Höherkalorischen hinzufügen – idealerweise nicht allzu fettiges oder fettig zubereitetes Fleisch/Fisch/Milchprodukt/Ei/Tofu/Hülsenfrüchte etc. und im Weiteren relativ naturbelassende Kohlenhydratquellen (ggf. in der Vollkornvariante).
  6. Beim Dessert in erster Linie auf Obst (u.U. in Kombinabon mit Joghurt und Nüssen) setzen.
  7. Sich möglichst weit enmernt vom und nicht mit direktem Blick aufs Buffet niederlassen.
  8. Langsam essen, gut kauen und genießen.

Im Alltag gibt es häufig viele Gelegenheiten, Zwischenmahlzeiten zu sich zu nehmen. Häufig gibt es schon am Vormittag Kuchen im Büro, da irgendjemand seinen Geburtstag feiert – oder eben „einfach nur so“. Wichtig sind hier feste Routinen, ein geregeltes Frühstück, ein (vorbereitetes) ausgewogenes Mittag- und Abendessen sowie gut überlegte Snack-Optionen. Alle diese setzen Planung (und Einkauf) voraus.

Am Buffet wie im Alltag fehlt es häufig an geeigneten „Go-To‘s“, sodass sich schlechte Entscheidungen wiederholen und die konsumierten Kalorien bis hin zum Überschuss aufsummieren. Wer am wenigsten Willenskraft für eine gute Lebensmittelauswahl aufbringen muss, kann langfristig seine Kalorienzufuhr am besten managen.

Gewohnheiten, d.h. bereits viele Male wiederholte Verhaltensweisen, sind besonders energiesparend, ebenso wie geringe Auswahlmöglichkeiten.

Wenn diese Wahlmöglichkeiten alle geeignet für unsere Gesundheit wären, würde sich niemand mit dem Thema Abnehmen beschäftigen müssen. Folglich ist es insbesondere im häuslichen Umfeld wichtig, eine günsbge Essensumgebung zu schaffen. Hier können wir frei entscheiden, was wir lagern – leider nur holen wir diese Dinge wiederum von einer Art „Buffet“, nämlich in der Regel aus dem Supermarkt, wo Ultra-Prozessiertes und Kaloriendichtes neben Kalorienarmem und sehr Mikronährstoff- sowie Ballaststoffreichem liegt.

Zu allem Überfluss ist hier lediglich das unvorteilhafte Produkt „ready to eat“, die gesundheitsfreundlichen Lebensmittel sind meistens unverarbeitet und erfordern einen gewissen Zubereitungsaufwand.

Eine Erleichterung kann es sein, gute Optionen zu wählen, welche vergleichsweise wenig Zubereitung benötigen, Beispiele wie folgt:

  1. Tomaten: waschen (ggf. schneiden); Gurken: waschen, schneiden; Karotten: waschen, schneiden...
  2. Fettarme Milchprodukte wie Joghurt, Kefir, Quark, Hüttenkäse, Feta, Mozzarella: jeweils allenfalls schneiden.
  3. Oliven; Avocado: schneiden, Nüsse, hochwerbge Öle wie Olivenöl oder Leinöl
  4. 2-Minuten Mikrowellen-Vollkornreis, Vollkornbrot und -knäckebrot
  5. Getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter
  6. Obst

Wer mehr Kapazitäten für Essensvorbereitung hat, kann natürlich Vollkornnudeln (oder -reis), Kartoffeln, Quinoa etc. vorkochen, z.B. am Wochenende.

Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie diese bilden bei Aufbewahrung im Kühlschrank resistente Stärke, d.h. der Anteil der kalorienliefernden Inhaltsstoffe sinkt und unser Mikrobiom profitiert von zusätzlichen Ballaststoffen.

Nun bleibt für viele angesichts solcher Wahlmöglichkeiten die Frage: Was mache ich für Gerichte aus diesen Zutaten? Am einfachsten Salate oder Bowls. Ein Schwierigkeitsgrad draufgesetzt: Pfannen- oder Ofengerichte, Curries... Immer noch gibt es meist Einwände: Das klingt langweilig! Ja, das ist auf den ersten Blick im Vergleich zur dopaminergen Industriekost langweilig und weniger „palatable“ (d.h. schmackhaft), aber es macht auch ganz sicher weder krank noch dick, sondern schlank und schön, satt und zufrieden, unbeschwert und konzentrabonsfähig, gut gelaunt und energiegeladen.

The choice is yours!